Elmeere Infobrief Nr.29 5-2022
Wyk im Mai 2022
Liebe Freunde und Förderer von Elmeere e.V.
In diesem Infobrief gibt es Berichte über unsere Orchideenwiese, neue Flächen und den Andelhof.
Ergebnisse der Pflegemaßnahmen der Orchideenwiese nach zwei Jahren: Viele fleißige Menschen haben uns in den vergangenen zwei Jahren bei der Mahd und dem Abtransport des Mahdguts auf der Orchideenwiese unterstützt. Außerdem haben wir durch ein ausführliches Gutachten von Dr. Friedrich und Gisela Twenhöven wichtige Hinweise zur Pflege der Orchideenwiese erhalten. Weitere Fachleute konnten uns zusätzlich hilfreiche Tipps geben, wie wir die Orchideenwiese mit ihrem abwechslungsreichen Pflanzenbestand möglichst erfolgreich erhalten können. Für viele HelferInnen war die Arbeit auf der Fläche im Spätsommer sehr anstrengend, ohne dass sie eine einzige Orchidee bewundern konnten. Auch für uns stand die Frage im Raum, ob wir mit unseren Arbeiten alles richtig machen. Im Jahr 2021 blühten wieder die Orchideen, Kuckuckslichtnelken und viele andere Pflanzen, aber große Veränderungen zum Vorjahr waren für uns noch nicht sichtbar. Jetzt im Jahr 2022 waren wir zunächst enttäuscht, denn die Orchideen zeigten sich witterungsbedingt erst zwei Wochen später als vor einem Jahr. Umso mehr haben wir uns gefreut, dass trotz einer langen Trockenperiode im April in diesem Jahr deutlich mehr Orchideen auf der Fläche blühen als 2020. Damals hatten Gisela und Friedrich in ihrem Gutachten ca. 250 blühende breitblättrige Knabenkräuter gezählt. In diesem Jahr sind es nach unserer vorsichtigen Zählung am 22.05.2022 ca. 350 blühende Exemplare. Besonders erfreulich: im hinteren Teil der Fläche, in dem vor unserem Flächenkauf nur noch 4 oder 5 Orchideenexemplare geblüht hatten, konnten wir in diesem Jahr schon 20 blühende Orchideen zählen.
Andelhof neu gestaltet, mit Kamera und Monitor: Die Umgestaltung des Spitzgiebels im Andelhof zu einem noch attraktiveren Beobachtungsraum mit Kamera und neuem Großbildmonitor ist ein Arbeitsergebnis des zweiten 'Corona-Jahres 2021'. Dieter war dort im Winter aktiv. Weil seine finanziellen Möglichkeiten mehr als erschöpft sind, hat er vor allem wiederverwendbare Materialien aus Lagerbeständen im low budget aufgearbeitet und ressourcenschonend verbaut. Außerdem wurden zwei große Fenster zur Westseite eingebaut. Wenn man bei Sonnenuntergang und gutem Wetter mit dem Spektiv über den Deich schaut und das Glück hat riesige Vogelschwärme am Horizont vorbeiziehen zu sehen, kann man ein wenig erahnen, was noch eine Etage höher alles erlebbar wäre, wenn ein weiterer Ausbau des Dachgeschoses mit Glasaufbau genehmigt würde. Wir freuen uns sehr, dass wir nach Ende des Lockdowns im Andelhof mit der Ausstellungsetage im 1. Stock und dem umgestalteten ‚Vogelkiek‘ am Panoramafenster im 2. Stock dank unserer fleißigen und engagierten FÖJlerInnen zunehmend mehr Gäste begrüßen können.
Ebenfalls erst im Rückblick zeigen sich sehr erfreuliche Entwicklungen auf anderen vor circa vier Jahren renaturierten Flächen, die Dieter Risse mit seiner Familie südlich des Andelhofes vor sechs Jahren erworben hatte. Ehemalige Intensivgrünland- und Maisackerflächen haben sich durch Extensivierung der Nutzung und Verhinderung der Flächenentwässerung zu einem neuen hochwertigen Brutgebiet für Wiesenvögel entwickelt. Dieter hat in diesem Jahr auf den Flächen 18 brütende Uferschnepfenpaare sicher gezählt. Zusätzlich waren mindestens 29 brütende Kiebitze, 20 brütende Säbelschnäbler, mehrere Rotschenkel- und Austernfischerbrutpaare auf der Fläche. Diese Ansiedlung steht in starkem Kontrast zur Gesamtentwicklung in der Föhrer Marsch. Innerhalb nur eines Jahres wurden die Rast- und Bruthabitate der Wiesenvögel in den meisten Bereichen durch Gänsevergrämung, insbesondere durch neu entwickelte Technik, dem Einsatz von Lasern ruiniert. Das betrifft leider auch die meisten Elmeereflächen. Wir wissen noch nicht wie wir mit dieser katastrophalen Entwicklung umgehen können - Laserstrahler hinterlassen keine Spuren -.
Renaturierungsversuche: Im vergangenen Jahr haben wir gleich mehrere Renaturierungsanträge gestellt. Soweit uns bekannt ist, wurden alle durch die Gemeindevertretungen komplett abgelehnt. Trotzdem hoffen wir auf die Genehmigungen durch die Kreisbehörde. Neuer Flächenkauf Im Jahr 2021 haben wir nur eine Fläche gekauft: 2,376 ha Intensivgrünland auf der Utersumer Geest, direkt neben dem Gelände des Reha-Zentrums der DRV-Bund, mit Blick auf das Wattenmeer. Die Fläche ist noch bis Ende 2023 von einem Landwirt gepachtet, so dass derzeit noch keine Renaturierung der Fläche möglich ist. Auf dieser Geestfläche können wir kein Feuchtgrünland anlegen, aber wir planen eine Blühwiese, um den immer weiter zurückgehenden heimischen Insekten wieder neuen Lebensraum anzubieten. Grundsätzlich können dort dann auch Feldlerchen und Kiebitze brüten.
Im Jahr 2022 wurden uns gleich drei Flächen mit einer Gesamtgröße von mehr als 12 Hektar angeboten. Die beiden größeren Flächen liegen im Zentrum der Oevenumer Marsch, benachbart zu einigen der wichtigsten Brutflächen für Uferschnepfen auf Föhr. Dieses große Flächenangebot hat zum ersten Mal nach vielen Jahren dazu geführt, dass wir wieder einen Bankkredit zur Zwischenfinanzierung der Flächen aufnehmen mussten. Dementsprechend freuen wir uns wieder über jeden Spendeneuro zur Finanzierung der neuen Quadratmeter…
Helmut Finckh 2. Vorsitzender
Spendenkontonummer: IBAN: DE 54 217 919 060 000 544 000 BIC: GENODEF1WYK
Liebe Freunde und Förderer von Elmeere e.V.
In diesem Infobrief gibt es Berichte über unsere Orchideenwiese, neue Flächen und den Andelhof.
Ergebnisse der Pflegemaßnahmen der Orchideenwiese nach zwei Jahren: Viele fleißige Menschen haben uns in den vergangenen zwei Jahren bei der Mahd und dem Abtransport des Mahdguts auf der Orchideenwiese unterstützt. Außerdem haben wir durch ein ausführliches Gutachten von Dr. Friedrich und Gisela Twenhöven wichtige Hinweise zur Pflege der Orchideenwiese erhalten. Weitere Fachleute konnten uns zusätzlich hilfreiche Tipps geben, wie wir die Orchideenwiese mit ihrem abwechslungsreichen Pflanzenbestand möglichst erfolgreich erhalten können. Für viele HelferInnen war die Arbeit auf der Fläche im Spätsommer sehr anstrengend, ohne dass sie eine einzige Orchidee bewundern konnten. Auch für uns stand die Frage im Raum, ob wir mit unseren Arbeiten alles richtig machen. Im Jahr 2021 blühten wieder die Orchideen, Kuckuckslichtnelken und viele andere Pflanzen, aber große Veränderungen zum Vorjahr waren für uns noch nicht sichtbar. Jetzt im Jahr 2022 waren wir zunächst enttäuscht, denn die Orchideen zeigten sich witterungsbedingt erst zwei Wochen später als vor einem Jahr. Umso mehr haben wir uns gefreut, dass trotz einer langen Trockenperiode im April in diesem Jahr deutlich mehr Orchideen auf der Fläche blühen als 2020. Damals hatten Gisela und Friedrich in ihrem Gutachten ca. 250 blühende breitblättrige Knabenkräuter gezählt. In diesem Jahr sind es nach unserer vorsichtigen Zählung am 22.05.2022 ca. 350 blühende Exemplare. Besonders erfreulich: im hinteren Teil der Fläche, in dem vor unserem Flächenkauf nur noch 4 oder 5 Orchideenexemplare geblüht hatten, konnten wir in diesem Jahr schon 20 blühende Orchideen zählen.
Andelhof neu gestaltet, mit Kamera und Monitor: Die Umgestaltung des Spitzgiebels im Andelhof zu einem noch attraktiveren Beobachtungsraum mit Kamera und neuem Großbildmonitor ist ein Arbeitsergebnis des zweiten 'Corona-Jahres 2021'. Dieter war dort im Winter aktiv. Weil seine finanziellen Möglichkeiten mehr als erschöpft sind, hat er vor allem wiederverwendbare Materialien aus Lagerbeständen im low budget aufgearbeitet und ressourcenschonend verbaut. Außerdem wurden zwei große Fenster zur Westseite eingebaut. Wenn man bei Sonnenuntergang und gutem Wetter mit dem Spektiv über den Deich schaut und das Glück hat riesige Vogelschwärme am Horizont vorbeiziehen zu sehen, kann man ein wenig erahnen, was noch eine Etage höher alles erlebbar wäre, wenn ein weiterer Ausbau des Dachgeschoses mit Glasaufbau genehmigt würde. Wir freuen uns sehr, dass wir nach Ende des Lockdowns im Andelhof mit der Ausstellungsetage im 1. Stock und dem umgestalteten ‚Vogelkiek‘ am Panoramafenster im 2. Stock dank unserer fleißigen und engagierten FÖJlerInnen zunehmend mehr Gäste begrüßen können.
Ebenfalls erst im Rückblick zeigen sich sehr erfreuliche Entwicklungen auf anderen vor circa vier Jahren renaturierten Flächen, die Dieter Risse mit seiner Familie südlich des Andelhofes vor sechs Jahren erworben hatte. Ehemalige Intensivgrünland- und Maisackerflächen haben sich durch Extensivierung der Nutzung und Verhinderung der Flächenentwässerung zu einem neuen hochwertigen Brutgebiet für Wiesenvögel entwickelt. Dieter hat in diesem Jahr auf den Flächen 18 brütende Uferschnepfenpaare sicher gezählt. Zusätzlich waren mindestens 29 brütende Kiebitze, 20 brütende Säbelschnäbler, mehrere Rotschenkel- und Austernfischerbrutpaare auf der Fläche. Diese Ansiedlung steht in starkem Kontrast zur Gesamtentwicklung in der Föhrer Marsch. Innerhalb nur eines Jahres wurden die Rast- und Bruthabitate der Wiesenvögel in den meisten Bereichen durch Gänsevergrämung, insbesondere durch neu entwickelte Technik, dem Einsatz von Lasern ruiniert. Das betrifft leider auch die meisten Elmeereflächen. Wir wissen noch nicht wie wir mit dieser katastrophalen Entwicklung umgehen können - Laserstrahler hinterlassen keine Spuren -.
Renaturierungsversuche: Im vergangenen Jahr haben wir gleich mehrere Renaturierungsanträge gestellt. Soweit uns bekannt ist, wurden alle durch die Gemeindevertretungen komplett abgelehnt. Trotzdem hoffen wir auf die Genehmigungen durch die Kreisbehörde. Neuer Flächenkauf Im Jahr 2021 haben wir nur eine Fläche gekauft: 2,376 ha Intensivgrünland auf der Utersumer Geest, direkt neben dem Gelände des Reha-Zentrums der DRV-Bund, mit Blick auf das Wattenmeer. Die Fläche ist noch bis Ende 2023 von einem Landwirt gepachtet, so dass derzeit noch keine Renaturierung der Fläche möglich ist. Auf dieser Geestfläche können wir kein Feuchtgrünland anlegen, aber wir planen eine Blühwiese, um den immer weiter zurückgehenden heimischen Insekten wieder neuen Lebensraum anzubieten. Grundsätzlich können dort dann auch Feldlerchen und Kiebitze brüten.
Im Jahr 2022 wurden uns gleich drei Flächen mit einer Gesamtgröße von mehr als 12 Hektar angeboten. Die beiden größeren Flächen liegen im Zentrum der Oevenumer Marsch, benachbart zu einigen der wichtigsten Brutflächen für Uferschnepfen auf Föhr. Dieses große Flächenangebot hat zum ersten Mal nach vielen Jahren dazu geführt, dass wir wieder einen Bankkredit zur Zwischenfinanzierung der Flächen aufnehmen mussten. Dementsprechend freuen wir uns wieder über jeden Spendeneuro zur Finanzierung der neuen Quadratmeter…
Helmut Finckh 2. Vorsitzender
Spendenkontonummer: IBAN: DE 54 217 919 060 000 544 000 BIC: GENODEF1WYK