Mahd der Orchideenwiese Juli 2025

Pflanzensoziologisch gesehen ist unsere Orchideenwiese eine Quellflur. Quellfluren werden aufgrund ihrer hohen ökologischen Bedeutung auch durch die Naturschutzgesetze der einzelnen Bundesländer geschützt. Dieses Kleinod bietet ideale Bedingungen für den Amphibiennachwuchs. Das Mahdgut wurde nach dem Trocknen zusammengerecht und muss noch abtransportiert werden. Es bleibt abzuwarten, wie sich in diesem trockenen Jahr die Vegetation entwickelt.

Die Fotos zeigen einen diesjährigen Moorfrosch. Der Lurch des Jahres 2025 ist auf der Orchideenwiese angekommen. Nachdem vor ungefähr zehn Jahren die Zusammenarbeit zur Erhaltung und Vermehrung der Amphibien mit AmphiConsult, Elmeere und der Stiftung Naturschutz gestartet wurde, gibt es erste hoffnungsvolle Entwicklungen. Erstmalig haben wir einen diesjährigen Moorfrosch auf der Orchideenwiese zu Gesicht bekommen. Er gehört wie der Grasfrosch zur Familie der echten Frösche. Gemeinsam mit dem Grasfrosch, mit dem er leicht zu verwechseln ist, wird er zu den braunen Fröschen mit noch einigen anderen Arten zusammengefasst. Für das Jahr 2025 wurde der Moorfrosch von der deutschen Gesellschaft für Herpetologie und Terrariumkunde e. V. zum Lurch des Jahres erhoben. Welch ein Zufall, dass gerade in diesem Jahr der Moorfroschnachwuchs auf der Orchideenwiese gesichtet wurde. Er ist etwas kleiner als der Grasfrosch und wird bis ca. 7 cm lang. Erkennbar ist er vor allem an dem breiten, hellen Rückenband, das längs verläuft. Die Schnauze ist zugespitzt. Während der Paarungszeit zeigen die Männchen auf dem Höhepunkt der Balz eine bläulich – violette bis himmelblaue Färbung. Dieser saisonale Geschlechtsdimorphismus bei der Färbung ist bei europäischen Fröschen sonst kaum zu sehen. Die Blaufärbung der Männchen dauert in der Regel nur wenige Tage an. Besiedelt werden Lebensräume mit hohem Grundwasserstand. Vor allem sind dies Niedermoore, Bruchwälder, sumpfige, extensiv genutzte Grünländer und auch Hoch- und Zwischenmoore.

Auf Föhr waren der Gras- und der Moorfrosch zwar nie ausgestorben, aber zu Beginn des Jahres 2000 gab es nur noch wenige kleine Vorkommen auf der Insel. In Deutschland gehört der Moorfrosch zu den selteneren  Amphibienarten. Dass er auf der Orchideenwiese wieder heimisch geworden ist, lässt uns hoffen, dass diese Art allmählich wieder Fuß fasst. Dazu benötigt er allerdings ausreichend „gesunde“ Lebensräume.  Zur Fortpflanzung benötigt er sauberes Wasser. Gewässer, die Gülle, Düngemittel oder gar Abfallgifte enthalten, schaden dem Laich, so dass sich die Larven nicht gut entwickeln können. Damit wird nicht nur der Lebensraum der Moorfrösche zerstört.

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