Schon seit Jahren bemühen wir uns, auf der Insel die letzten kleinen Amphibienbestände zu sichern. Ein scheinbar aussichtsloses Unterfangen, wenn man bedenkt, dass selbst die Kleingewässer in unseren nicht überdüngten Flächen seit der Einwanderung des Bisams nahezu vegetationslos bleiben. Vermutlich trägt auch die stark angewachsene Zahl der Gänse, vor allem der Graugänse, dazu bei. So ist es sicher ca. 20 Jahre her, dass ich Frösche auf Föhr so aktiv erlebt habe, wie letzten Freitag auf dem Andelhof. Bei milden Temperaturen und Sonnenschein hörte ich es nachmittags “ murksen „, doch seht selbst. Ich jedenfalls habe mich riesig gefreut.
Und ausgerechnet in einem wirklich kleinen Tümpel und von einer Pflanze bewachsen, die unbemerkt eingewandert ist. Das australische Nadelkraut, auch Crassula helmsii genannt, wurde durch den Handel in Deutschland eingeführt. Crassula helmsii wächst vor allem in langsam fließenden und stehendem Wasser, zeichnet sich aber auch durch eine schnelle Nischenfindung aus. Es ist, wie der Bisam auch, eine eingewanderte Art, die unser Ökosystem eventuell stark verändern kann. Und gerade zum Bisam hat es auch eine interessante Verbindung. Der Bisam, der unsere Landschaft so stark verändert und viele der ursprünglichen Uferpflanzen fast restlos verzehrt, macht nämlich vor dem Nadelkraut halt. So ist es interessant zu sehen, dass die Grasfrösche das Nadelkraut jetzt als Lebensraum nutzen. Trotzdem lässt sich überhaupt nicht einschätzen, wie stark es sich hier noch verbreiten wird und was für Folgen das für die Feuchtgebietsvegetation auf unseren Inseln, in Deutschland und sogar in ganz Europa haben wird. Anders als in Holland, den Niederlanden und England, wo dieser Neophyt sich schon stark verbreitet hat, stehen wir erst am Anfang der Ansiedlungsphase.